Die Chronik

Vorwort

Diese Zusammenstellung über die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Buch stellt den Versuch dar, zum 125-jährigen Gründungsfest eine zusammenhängende Chronik zu verfassen, welche vielleicht auch späteren Generationen Aufschluss geben kann, wie sich die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Buch zugetragen hat.

Wenn hier von einem Versuch gesprochen wird, so soll nur damit angedeutet werden, daß nur auf sehr wenige amtliche Nachweise vor dem 2. Weltkrieg zurückzugegriffen werden konnte. Dieses liegt vielleicht an gewissen Unzulänglichkeiten in der Zeit vor der Jahrhundertwende, bedingt durch das Fehlen geeigneter Mittel, besonders in den kleineren Gemeinden. Wahrscheinlich war aber auch den damaligen Gründungsmitgliedern, die bis heute nicht ermittelt werden konnten, schlicht weg die Bedeutung nicht bewusst, welche einmal eine Freiwillige Feuerwehr erlangen wird.

Die Gründung

Wie schon angedeutet liegt uns leider keine Gründungsurkunde vor, jedoch lassen sich die Wurzeln der Freiwilligen Feuerwehr Buch bis in das Jahr 1876 zurückverfolgen. Zu dieser Zeit gab es eine politische Vereinigung der Ortschaften Unterreichenbach und Buch, wobei auch eine gemeinsame Feuerwehr Unterreichenbach-Buch bestand. Aus einer Urkunde von 1876 geht hervor, daß vom Feuerwehrpräfekten des Unterkreises von Bamberg zu Höchstadt/Aisch die Freiwillige Feuerwehr Unterreichenbach-Buch ehrenwürdigst überprüft und abgenommen wurde. Bei dieser Überprüfung der Ordnung und Sauberkeit wurden unter anderem 6 Feuerlöscheimer, 2 Steh- und 2 Steckleitern sowie verschiedene Seile und Haken vorgefunden und für in Ordnung befunden. Somit befand sich die Freiwillige Feuerwehr Unterreichenbach-Buch in der Gesellschaft vieler Nachbarwehren, welche ebenfalls in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden.

Das Protokollbuch

Durch die beiden Weltkriege wurde allerdings auch vieles zerstört bzw. ging verloren. Die ersten regelmäßigen Niederschriften in einem erhalten gebliebenen Protokollbuch beginnen im Juli 1928 und waren vom Inhalt her gesehen recht sparsam ausgeführt. Das an diesem Tag niedergeschriebene Sitzungsprotokoll lautet wie folgt:

Zu der Versammlung der freiwilligen Feuerwehr in dem Süßschen Gasthaus zu Buch, zu der  sämtliche Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Unterreichenbach - Buch geladen waren wurde:

  • Die Ausrüstungsgegenstände an die Mitglieder verteilt.
  • wurde beschloßen zur Vergnügungskasse pro Mitglied und Monat 20 Pfennige zu kassieren.
  • bleibt ein Mitglied unentschuldigt von dem Ausrücken der Feuerwehr weg, so hat er 3 Mark Strafe zu zahlen.

     Buch, Juli 1928

Unterzeichnet wurde das Protokoll vom damaligen Vorstand Konrad Willert und dem damaligen Schriftführer Andreas Seeberger. Von diesem Tage an sind bis zum Jahre 1936 regelmäßige Niederschriften im Protokollbuch zu finden. Dem Protokoll der Jahreshauptversammlung aus dem Jahre 1930 ist zu entnehmen, daß am 12 Januar 1930 der Kamerad Seeberger Johann, Buch 16, bereits 25 Jahre Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr ist und beschlossen wurde ihn zur Ehrung vorzuschlagen, was wohl dann auch an der Generalversammlung am 04. Mai 1930 vorgenommen wurde. Zum Jahreschluß im Jahre 1934 bestand die Freiwillige Feuerwehr Unterreichenbach-Buch aus 51 Mitgliedern.

Die letzte handschriftliche Protokolleintragung war die Jahreshauptversammlung vom 12. Januar 1936 bei der ein Mitgliederstand von 48 festgehalten wurde und der Vorstand die Anwesenden ermahnte Disziplin und Gehorsam zu wahren.

Der Neuaufbau

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurde von der Amerikanischen Militär-Regierung zunächst eine Pflichtfeuerwehr zwischen den Ortschaften Buch und Hammerbach angeordnet. Eine amtlich konstituierte Freiwillige Feuerwehr gab es allerdings nicht. Wohl aufgrund der erkannten Hilflosigkeit am 15. Sept. 1947 bei einem Brand fassten ein paar Männer den Entschluß eine eigene Feuerwehr, d.h. einen eigenen Löschzug für die Ortschaft Buch aufzustellen. Sie stellten somit am 19. September 1947 beim Bürgermeisteramt in Unterreichenbach einen entsprechenden Antrag, wodurch der Grundstein für eine eigenständige Freiwillige Feuerwehr Buch gelegt wurde. Als die damaligen Neu-Gründungsmitglieder konnten folgende Personen urkundlich festgehalten werden:

Kupsch Ullrich, Starke Walter, Seeberger Christoph, Süß Georg Hs-Nr. 15, Seeberger Konrad, Tonsch Michael, Seitz Andreas, Wagner Oswald, Starke Herbert und Woller Josef.

Unter den Umständen des erst kürzlich beendeten Weltkrieges wurde allerdings von der Besatzungsmacht nicht so schnell eine neue Vereinigung, mit welcher Gesinnung auch immer, zugelassen. Erst am 06.01.1949 wurde dann in der ersten wieder protokollierten Jahreshauptversammlung von den anwesenden Mitgliedern der Ortschaften Unterreichenbach und Buch der amtliche Beschluß verabschiedet, für jeden Ortsteil eine eigene Feuerwehr aufzustellen. Als Löschgeräte standen damals für jeden Ortsteil noch alte Hand-druckspritzen für den Einsatz zur Verfügung. Im Jahre 1950 zählt die Freiwillige Feuerwehr Buch 22 aktive und 4 passive Mitglieder.

Die erste Motorpumpe

Im Jahre 1951 konnte dann eine modernere Motorspritze vom Typ TS4 von der damaligen Gemeinde Unterreichenbach-Buch an die Feuerwehr in Buch übergeben werden. Mit dieser Neuanschaffung konnte der Feuerschutz für Mensch und Gut in der Ortschaft Buch um ein Wesentliches verbessert werden. Als Unterbringung der Motorspritze mit den dazugehörigen Ausrüstungsgegenständen diente ein Raum in dem damaligen Gemeindehaus in Buch neben dem noch heute bestehenden Kriegerdenkmal. Im Jahre 1959 brachte man an eine Scheunenaußenwand einen Schlauchaufzug zur Trocknung der Schläuche an, der bis ca. 1972 seine Dienste tat. Das war bei dem damaligen Schlauchwerk auch unbedingt notwendig, da diese noch keine Innengummierung hatten.

Wahrscheinlich war aber damals die Aktive Mannschaft zahlenmäßig etwas unterbesetzt. Hierzu wurde dann eigens eine Feuerwehrversammlung am 05.07.1960 abgehalten, deren Zweck ausschließlich das Anwerben von Feuerwehrleuten hatte. Es meldeten sich hierauf freiwillig zur Wehr: Haak Klaus, Hauke Horst und Reindl Toni, sodaß sich die 2 Trupps aus folgenden Feuerwehrleuten zusammensetzten:

                             Kommandant: Seeberger Markus

                       Trupp I                                   Trupp II

                   Maier Richard                              Ort Konrad

                   Dellermann Georg                       Seeberger Nikolaus

                   Haagen Josef                             Seeberger Hans

                   Süß Andreas                              Seitz Andreas

                   Geinzer Andreas                          Seitz Konrad

                   Kreiner Jakob                              Haagen Anton

                   Süß Hermann                              Haak Klaus

                   Hable Hermann                            Kreiner Thomas

                   Hauke Horst                                Reindl Toni

In der darauffolgenden Generalversammlung im Dezember 1960 gab der Kommandant in seinen Bericht über das Ausrücken und Verhalten der einzelnen Trupps bekannt, daß mehr Pünktlichkeit und Disziplin am Platz wäre. Gleichzeitig beantragte er bei der Gemeindeverwaltung die Anschaffung von Schutzanzügen.

Vereinssatzung

Eine erste Vereinssatzung wurde im Jahre 1963 durch das Landratsamt Höchstadt bestätigt. Im Dezember 1963 wurde im Rahmen der Generalversammlung der Vorschlag gemacht, auch den Gefallen zu gedenken, was bis zum heutigen Tag noch beibehalten wird. Eine im Jahre 1964 abgehaltene Großübung auf die neue Schule in Buch wurde als voller Erfolg verzeichnet. Hierbei waren die Wehren aus Höchstadt, Herzogenaurach, Oberreichenbach, Hammerbach und Buch beteiligt. Erstmalig betrieb man dann im gleichen Jahr die heute bezeichnete "Öffentlichkeitsarbeit" mit "Werbung des Nachwuchs" indem man eine Weihnachtsfeier für die Kinder der Ortschaft veranstaltete, bei der sogar der Weihnachtsmann erschien.

In den Jahren 1965 bis 1967 war eine kleine Flaute in die Wehr geraten. Hierzu sind in den Protokollbüchern keine Eintragungen zu finden. Erst im November 1967 war wieder ein Lebenszeichen der Wehr zu vermerken. Es wurde unter anderem berichtet, daß am 8. Juli 1967 eine Abordnung am Feuerwehrfest in Großenseebach teilgenommen hatte. Der kulturelle Gedanke hielt somit Einzug in Feuerwehren und die Zeiten der Feuerwehrfeste und Ehrungen nahmen somit ihren einschneidenden Anfang. Am 27. Juli 1967 wurden auch in Buch im Rahmen einer Feierstunde im Gasthaus Süß 11 Mitglieder für  20- und 10- jährige aktive Dienstzeit mit Ehrennadeln ausgezeichnet.

Für 20jährige Dienstzeit wurde ausgezeichnet: Andreas Seitz (Zeugwart)

Für 10-jährige Dienstzeit wurden ausgezeichnet: Seeberger Markus (Kommandant), Ort Konrad (Hs-Nr. 7), Seeberger Hans (Hs-Nr. 16), Kreiner Thomas (Hs-Nr. 5), Dellermann Georg (Hs-Nr. 10), Maier Richard (Hs-Nr. 4), Haagen Hans (Hs-Nr. 36), Haagen Josef (Hs-Nr. 9), Süß Andreas (Hs-Nr. 17), Kreiner Jakob (Hs-Nr. 41)

Der Verein bekommt Struktur und eine Unterkunft

Bis zum Jahre 1967 waren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Buch ausschließlich die Aktive und Passive Mannschaft. Für Vergnügungen wurde bis zu diesem Zeitpunkt eine „Vergnügungskasse“ geführt in die jedes geführte Mitglied einen Beitrag zu entrichten hatte. Erst ab dem 01.01.1968 wurde es auch sogenannten Fördernden Mitgliedern ab dem 16. Lebensjahr ermöglicht in den Verein aufgenommen zu werden. Gleichzeitig wurde die Vergnügungskasse aufgelöst und durch einen Mitgliedsbeitrag von 0,50 DM pro Mitglied und Monat ersetzt. 1970 wurden bei einer Generalversammlung allen Aktiven Mitgliedern ein Feuerwehrpass mit Lichtbild ausgestellt.

Neuordnung der Kleingemeinde und der Feuerwehr

Erst im Jahre 1970 begann man mit Hilfe von Feuerwehrmitgliedern und Bürgern von Buch durch die Gemeinde Unterreichenbach-Buch ein eigenes Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Das alte Gemeindehaus wurde schon vorher abgerissen, um mit den Bauschutt den Untergrund des neuen Feuerwehrhauses zu festigen. Die feuerwehrtechnsiche Ausrüstung stellte man zwischenzeitlich beim Kommandanten Markus Seeberger in der Scheune unter. Durch die Gebietsreform im Jahre 1972 wurde die bestehende Gemeinde Unterreichen-Buch aufgelöst und neben der Ortschaft auch die Freiwillige Feuerwehr Buch dem Markt Weisendorf angegliedert. Diese politische Unruhe ließ allerdings den Bau recht zögerlich voranschreiten, sodaß die engültige Fertigstellung erst 1972 erfolgte. Die erste offizielle Amtshandlung durch die neue Gemeinde Weisendorf war die Montage einer Sirene auf dem alten Gasthaus Süß mit Fernauslösung für den Katastrophenschutz und einer Handauslösung für Feueralarm. Bis zu dieser Erneuerung wäre in der Ortschaft ein Feuerwehralarm nur über die Glocke im damaligen Gemeindehaus und mittels Hornbläser ausgelöst worden, wäre da nicht ein beherzter Bastler in der Wehr gewesen, der schon 1963 die Sirene einer alten Dreschmaschine ihrem Zweck entfremdet hatte. Der damalige Schriftführer und Elektriker Herbert Starke baute das lärmende Gerät nämlich kurzerhand in den Glockenturm und unten an die Tür einen Schalter und fertig war die Sirenenalarmierung.

Die erste Jugendgruppe

Erstmalig konnte eine Jugendgruppe mit 9 Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren im September 1973 durch den Kommandanten Klaus Baulein angeworben werden, der diese dann auch ausbildete und für einen Jugendtest im gleichen Jahr vorbereitete. Daß diese Ausbildung ihre Früchte für die Zukunft getragen hat ist damit zu belegen, daß dieser Gruppe folgende Feuerwehrleute hervor gebracht hatte:

Heutiger Kommandant Werner Starke, Heutiger Gruppenführer und Jugendwart Herbert Wallner, Heutiger Gruppenführer Manfred Gumbmann, Ehem. Kommandant von Schwarzenbach Klaus Neumann

Die neue TS 8/8

Auf Grund der allmählichen Erweiterung des Ortskerns und der Erschließung von Neubaugebieten konnte der Feuerschutz in Buch mit den vorhandenen Löschgeräten irgendwann nicht mehr gewährleistet werden. Durch diese Tatsache wurde ein leistungsfähigeres Löschgerät zur Notwendigkeit und ein diesbezüglicher Antrag bei der Gemeinde Weisendorf gestellt. Am 13.10.1974 konnte der FFW Buch von der Gemeinde Weisendorf eine neue Motorspritze vom Typ TS 8/8 übergeben werden. Für den Transport wurde schon vorher ein gebrauchter Tragkraftspritzenanhänger (TSA, Baujahr 1956) von der Gemeinde Zeckern übernommen und restauriert. Die Festlichkeit wurde zusammen mit der Weihung des neu errichteten Kriegerdenkmals sowie des inzwischen fertiggestellten Feuerwehrhauses durchgeführt. Umrahmt wurde die Veranstaltung durch Ansprachen von Bürgermeister Michael Trescher, Kreisbrandmeister Schell, Kommandant Klaus Baulein und Ortsprecher Hermann Süß. Durch diese Erneuerung war wieder ein effektiver Feuerschutz für den Ortsteil Buch gesichert und darüber hinaus die aktiven Mitglieder der Feuerwehr Buch endlich in der Lage, auch Leistungsprüfungen nach den allgemeinen Regeln der Freiwilligen Feuerwehren im Freistaat Bayern ablegen zu können, was natürlich nochmals eine Herausforderung aller Aktiven der Wehr darstellte.

Durch die 1972 durchgeführte Gebietsreform wuchsen im Laufe der Jahre die beiden Ortschaften Buch und Nankendorf (Nankendorf gehörte vorher zur Gemeinde Hammberbach) auch in Sachen Feuerwehr zusammen. So traten 1975 die ersten Bürger von Nankendorf dem Verein der Freiwillige Feuerwehr Buch als fördernde Mitglieder bei, während Aktive erst 1983 folgten.

Der Ausbildungsstand der aktiven Mannschaft wurde mit der Anschaffung der TS 8/8 im Jahre 1974 kontinuierlich weiter ausgebaut und mit dem Ablegen zahlreicher Leistungsprüfungen unter Beweis gestellt. Dieses sollte sich damals in den kommenden Monaten noch auf andere Weise bewähren. In den Jahren 1980 bis 1983 nämlich wurde die Statistik für Brandeinsätze im Landkreis Erlangen Höchstadt hauptsächlich durch die Ortschaften Buch und Nankendorf geprägt. Am 24.04.1980 wurde gegen Mitternacht Alarm ausgelöst. Brand der Gaststätte Seitz mit einem Todesopfer. Im Dezember 1980 Zimmerbrand (Hoderweg). November 1981 Wohnhausbrand (Hopfenleithe). Im Dezember 1981 erneut ein Wohnhausbrand mit Todesopfer (Hoderweg). Im Dezember 1982 Zimmerbrand (Zum Dachsknock). Im Juli 1983 Stoppelfeldbrand direkt neben Waldgelände (Nankendorf).

In Anbetracht der letzten Geschehnisse und die Abschaffung der allgemeinen Katastrophenschutzwarnung durch den Staat wurde 1983 die bestehende Sirene auf Funkempfänger umgerüstet, welche dann am 7.5.1983 beim erster Probealarm die Ortschaft Buch beschallte.

Die Ausbildung nimmt zu

Im Laufe der Jahre wurde allgemein die Einrichtung „Freiwillige Feuerwehr“ immer stärker für technische Hilfeleistungen herangezogen und der ursprüngliche Zweck zum Löschen von Bränden bildet nur noch einen kleinen Bruchteil der Einsätze So auch bei uns. Natürlich war die Freiwillige Feuerwehr Buch mit ihrem TSA und TS 8/8 nicht für große technische Hilfeleistungen ausgerüstet. Kleinere Einsätze dieser Art, wie Ölspuren, Verkehrsunfälle und Absicherungen wurden aber schon wahrgenommen. Der Aufgabenzuwachs sowie der immer fortschreitende Einsatz technischer Hilfsmittel erfordert allerdings auch, daß die Aktive Mannschaft ständig geschult und trainiert wird. Diese wurde 1983 noch dadurch verstärkt, daß der amtierende Kreisbrandrat Munker von jeder Feuerwehr einen schriftlichen Dienstplan forderte und unser damaliger Kommandant Klaus Baulein auch noch zum Kreisbrandmeister des Unterkreises Seebachgrund ernannt wurde. Schulungen innerhalb unserer Wehr konnten nur in unseren beiden Gasthäusern abgehalten werden, was jedoch für die Zukunft nicht mehr tragbar sein konnte. Das bestehende Feuerwehrgerätehaus, in Art und Weise mit einer größeren Garage zu vergleichen, war in keinster Weise für die theoretische Ausbildung geeignet. Auch Heizung und Sanitäranlage waren nicht vorhanden. Zu guter Letzt stürzte 1984 auch noch die Verschalung der Decke herab, wodurch der untergestellte Tragkraftspritzenanhänger erhebliche Blessuren davontrug und in Eigenleistung wieder mühselig repariert wurde.

So wurde 1984 damit begonnen, sich Gedanken über eine Renovierung bzw. einen möglichen Umbau des bestehenden Feuerwehrhauses zu machen und ein entsprechender Antrag an die Gemeindeverwaltung in Weisendorf gestellt. Von einem Umbau sah man allerdings relativ frühzeitig ab, da der vorhandene Platz nicht alle aktuell geforderten Richtlinien für ein Feuerwehrhaus erfüllen konnte. Als neuer Standort wurde, nachdem andere bevorzugte Standorte nicht zu bekommen waren, ein Teilstück des gemeindeeigenen Schulhausgrundstücks festgelegt, noch bevor man das gesamte Areal an die Lebenshilfe für den Neubau eines Kindergartens und Schulvorbereitender Einrichtung (SVE) verkaufte.

Mit der Fertigstellung der neuen Mehrzweckhalle in Weisendorf wurde die Freiwillige Feuerwehr Buch auch in sportlicher Hinsicht aktiv. So wurden ab dem 19. Sept. 1985 im 14-tägigem Rhythmus 2 Kegelbahnen angemietet, was anfänglich durch Neugier oder einfach aus Spaß an der Freude zu einer Überbelegung der Bahnen führte. Der starke Andrang von Aktiven und Fördernden Mitgliedern ließ aber nach den ersten Muskelkatern allmählich nach, sodaß letztendlich ein harter Kern übrig blieb, der sich dann aber auch über 16 Jahre gehalten hat. Auch hatte die EDV ab 1985 ihren Einzug in das Vereinsleben gehalten. Die bisher mit Schreibmaschine mühselig geführte Mitgliederliste (ein Tippfehler oder die falsche Reihenfolge, meistens am Ende der Liste, hatte ja verheerende Auswirkungen) wurde über ein, vom damaligen Gruppenführer Werner Starke selbst geschriebenes Verwaltungsprogramm, abgelöst. Das ganze noch unter dem Betriebssystem PCPM bzw. DOS 1.2. was heutzutage in einer Welt des Bill Gates (Windows) wohl nicht mehr bekannt sein dürfte. Im Juli 1988 beteiligte sich die Wehr beim Zeltaufbau zur 700-Jahrfeier des Markt Weisendorf. Beim Festumzug am 24.07.1988 zog man mit Pferd einen Kammerwagen, dargestellt aus dem Jahre 1942, der in vielen Stunden liebevoll mit erhalten gebliebenen Einzelstücke von einigen Bauern und Bürgern vom Ort zusammengebaut und bestückt wurde.

Das neue Feuerwehrgerätehaus

Am 09. September 1988 war dann die Grundsteinlegung für das neue Feuerwehrgerätehaus. Mit Hilfe der Feuerwehrmitglieder und Bürgern von Buch und Nankendorf, es wurden ca. 2.000 freiwillige Stunden geleistet, konnte man am 25.11.1989 die Fertigstellung des Gebäudes verkünden. In Eigenleistung wurde hierbei nahezu der gesamte Innenausbau sowie Holz- und Schreinerarbeiten, Maler- und Tapezierarbeiten erbracht. Am 17. April 1990 erfolgte dann der langersehnte Umzug sämtlicher Gerätschaften und Ausrüstungen. Platz hatte man ja jetzt und so sah der TSA recht mikrig in der Fahrzeughalle aus. Seiner Bestimmung konnte das neue Feuerwehrgerätehaus im Rahmen einer Einweihungsfeier am 20. April 1990 offiziell übergeben werden. Hierzu waren die Feuerwehr-Führungskräfte des Landkreises Erlangen-Höchstadt sowie Landrat, Bürgermeister, Gemeinderäte und Vertreter der Kirchen erschienen. Kreisbrandrat Karlheinz Schalk selbst bemerkte in seiner Ansprache, daß in der Fahrzeughalle ausreichend Platz für ein Löschfahrzeug wäre.

Um am Feuerwehrhaus die künstlerische Gestaltung abzurunden wurde noch beschlossen an die Hausfassade einen schönen Florian in Lebensgröße aufzumalen. Hierzu wurde der bekannte Kunstmaler Herr Karl Rösing aus Reuth beauftragt, der sich auch sofort der Aufgabe widmete. Heraus kam ein Florian, mit einer zu Florians Zeiten noch nicht erfundenen Brille. Ähnlichkeiten mit dem damals abgewählten Bürgermeister des Markt Weisendorf, Herrn Michael Trescher, sind aber rein zufällig (oder doch nicht ?). Egal, wir Bucher stehen eben zu unserem Feuerwehrhaus, auch mit Altbürgermeister. Auf weitere historische Figuren zur Verschönerung unseres Heimes wurde allerdings bis heute, natürlich nur aus wirtschaftlichen Gründen, verzichtet.

Im gleichen Jahr wurden im Rahmen der Brandschutzwoche am 16.09.90 ein "Tag der offen Tür" veranstaltet, an der die Bevölkerung Gelegenheit bekam, sich das neue Gerätehaus auch von innen anzusehen. Und hat man schon mal die Leute am Feuerwehrhaus, so muß man diesen auch etwas Feuerwehrtechnisches beibringen. So hat man mit Hilfe eines total bekannten Feuerwehrausrüstungsunternehmen (zwecks Schleichwerbung wird auf den Namen verzichtet) Feuerlöscher vorgeführt und die Gelegenheit gegeben, mal selbst so eine rote Flasche in die Hand zu nehmen und die unterschiedlichsten, haushaltsüblichen Brandherde selbst zu bekämpfen.

Zentrale für kulturelle Veranstaltungen

Seit der Übergabe des Feuerwehrgerätehauses spielten sich auch die kulturellen Veranstaltungen durch die Freiwillige Feuerwehr Buch in der Ortschaft überwiegend am jenem ab. So wurde das traditionelle Fußballspiel mit anschließendem Grillabend und Bier vom Fass von den bisher unterschiedlichsten Dorfwiesen an zentrale Stelle verlagert. Durch die vorhandenen Einrichtungen wie Sanitäranlage, Küche, Stromversorgung, etc. konnte das Fest auch noch ausgebaut werden und inzwischen sind Festzelt, Kuchentheke, professionelle Grillstube und ab und zu auch Live-Musik seit 1990 bei den heutigen Sommerfesten der FF Buch nicht mehr wegzudenken. Auf die Fußballspiele wird seitdem allerdings verzichtet, da festgestellt wurde, dass die Möchtegernfußballprofis besser Bratwürste grillen, als hinterher mit Gipsfuß auch noch den Feuerwehrdienst vernachlässigen zu müssen.

Das Wasser kommt

Bislang waren Übungen und echte Brandeinsätze mit Löschwasserförderung immer von öffentlichen Gewässern, bei uns ausschließlich Karpfenteiche, in der Ortschaft abhängig. Mit Fertigstellung der Fernwasserleitung in den Ortschaften Buch und Nankendorf musste ein Umdenken in der Feuerwehr stattfinden. Ab April 1992 wurden und werden noch immer mit den einzelnen Löschgruppen verstärkt Übungen mit den Ober- und Unterflurhydranten durchgeführt und die technische Behandlung der Einrichtungen während Sommer sowie Winter durchgesprochen. Die Versorgung von Löschwasser über Hydranten hat die Schlagkraft der Wehr wieder ein Stück vorwärts gebracht.

Die Freiwillige Feuerwehr Buch bekommt Gesicht

Im Vereinsleben hat sich mit dem neuen Vorstand Claus Gördel auch einiges verändert. Ab dem Jahre 1992 beschaffte man sich vorgedruckte Plakate und Briefpapier mit unserm Karpfen im Wappen. So hatte die Freiwillige Feuerwehr Buch auch nach außen hin in schriftlicher Form ein Gesicht erhalten. Für die Pflege des Feuerwehrgerätehauses wurde ein sich abwechselnder Ordnungsdienst eingeteilt. Im Hinblick auf anstehende Ehrungen für den aktiven Dienst fasste man den Beschluß zukünftig auch Passive und Fördernde Mitglieder für Vereinszugehörigkeit zu ehren. Hierzu mussten 1993 allerdings die genauen Eintrittsdaten der Mitglieder nochmals genauestens recherchiert werden, was bei 152 Mitgliedern nicht ohne Aufwand und Mühe zu bewerkstelligen war. Mit einem neuen Aufnahmeformular für die Mitgliedschaft wurden diese Daten protokolliert und die Listen in elektronischer Form neu erstellt. Auch einige Anschaffungen aus der Vereinskasse sollten sich bewähren. So wurden Biertischgarnituren und ein Gasgrill angeschafft, vorrangig für unser alljährliches Sommerfest aber auch wurden und werden diese bis heute an Vereinsmitglieder gegen eine geringe Ausleihgebühr verliehen. Die Anschaffung hat sich schon lange amortisiert, sodaß in jüngster Zeit weitere Biertischgarnituren gekauft wurden.

Selbst im Guiness Buch der Rekorde wird der Name der Freiwilligen Feuerwehr Buch mit erwähnt. Am 26.07.1993 wurde in Zusammenarbeit mit fast allen Feuerwehren des westlichen Landkreises ERH in Herzogenaurach eine 100m lange Wasserwand mit 125 Strahlrohren erzeugt. Hierzu wurde 1 Woche lang die durchfließende Aurach aufgestaut, damit auch genügend Wasser zur Verfügung steht.

Grosse Ehrungsabende

Zeit hatte man sich dann 1995 genommen, um endlich auch einmal Mitglieder für ihre Vereinstreue zu ehren. Am 27. Okt. 1995 wurde im Gasthaus Süß ein großer Ehrungsabend veranstaltet, an dem 34 verdiente Mitglieder für 40 bzw. 25 Jahre mit Urkunde und Erinnerungsteller, dieser ist bislang mit dem Motiv eines Traktors und TSA übrigens einzigartig im Landkreis, geehrt wurden. Zudem erhielten auch 5 Aktive die Ehrennadel für 40 bzw. 25 Jahre durch den damaligen Landrat Franz Krug. Darunter waren auch die Neugründungsmitglied Herbert Starke, der 40 Jahre Schriftführer war, und Georg Dellermann mit 35 Jahre Kassier des Vereins. Kosten hatte man Anfang 1996 im Verein nicht gescheut. So wurde ein Fernsehgerät mit Videorekorder gekauft um die Unterrichte etwas anschaulicher gestalten zu können. Durch die bayernweite Einführung des DV-Systems "BASIS" (Bayerischen Alarmierungs- und Informationssystem) wurde auch noch gleich ein PC mit Drucker angeschafft um Einsatzberichte, Wartungsnachweise und Verwaltung von Aktiven in elektronischer Form abwickeln zu können.

Vorstoss zu neuer Gerätschaft

Seit der Anschaffung von TS 8/8 und TSA im Jahre 1974 sind inzwischen Jahrzehnte vergangen, in denen die Brandlast im Verantwortungsbereich der Freiwilligen Feuerwehr Buch enorm gestiegen ist, während die vorhandene Gerätschaft technisch gesehen nicht gerade die Schlagkräftigste ist. Durch Kindgarten, Schulvorbereitender Einrichtung (SVE), Unternehmen und baulicher Zuwachs rückte die Rettung von Mensch und Tier im Rahmen technischer Hilfeleistungen immer stärker in den Vordergrund. Im Oktober 1996 beantragten die Kommandanten Baulein und Starke bei der Gemeindeverwaltung die Anschaffung eines Löschfahrzeuges vom Typ TSF-W mit 500 Liter Wasser und schwerem Atemschutz, da man einen gesicherten Feuerschutz mit der vorhanden Ausrüstung für nicht mehr voll gewährleistet sah. Aus finanziellen Gründen der Gemeinde und einer Stellungnahme der Regierung, die ein wasserführendes Fahrzeug mit Atemschutz nicht als unbedingt erforderlichen sahen, wurde im Februar 1997 der Wunsch der Feuerwehrführung bis auf weiteres zurückgestellt. Im November 1998 wurde die Feuerwehrführung des Landkreises ERH und der Regierung von Mittelfranken beauftragt ein Brandschutzgutachten für den gesamten Markt Weisendorf zu erstellen, welches die notwendigen Schritte für die Gemeinde aufzeigen soll. Im Februar 2001 wurde dann vom zuständigen Kreisbrand und Regierung der Gemeinde die Empfehlung gegeben, für die Freiwillig Feuerwehr Buch ein Tragkraftspritzenfahrzeug anzuschaffen, was dann im März 2003 durch den Gemeinderat genehmigt wurde. Im Oktober 2003 konnten dann nach den Ausschreibungen das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF mit Mercedes-Fahrgestell und Aufbau durch Fa. Meinicke über die Fa. Jahn bestellt werden.

Auch ohne den erwünschten Atemschutz bringt diese Anschaffung die Freiwillige Feuerwehr Buch wieder einen enormen Schritt nach vorne, was vielleicht auch den Nachwuchs wieder zu Neueintritte motiviert und die Bevölkerung vor unnötigen Schaden bewahrt.

 

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